Die Macht des Verbrauchers

Ein Dokumentarfilm hat mein Denken vor einigen Jahren verändert. Es geht hierbei um den Dokumentarfilm Food Inc. aus dem Jahre 2008, welcher die Monopolisierung der Lebensmittelindustrie aufzeigt, die letztlich bestimmt, was vom Verbraucher verzehrt wird. Anhand zahlreicher Beispiele wird belegt, dass die Produktion von billigem Fleisch in Massentierhaltung zu erhöhten Gesundheitsrisiken führt, da die Futtermittel aus genveränderten, mit Antibiotika versetzten Bestandteilen bestehen. Rinder werden nicht mehr auf der Weide gehalten, sondern stehen zu Tausenden auf blankem, fäkalienverseuchtem Boden in riesigen Arealen und werden ausschließlich mit billigem Genmais gefüttert.  Sehr ernüchternd ist auch, dass in den USA generell sehr viele Nahrungsmittel mit genveränderten Inhaltsstoffen produziert werden. Es ist kaum möglich auszusprechen, was man empfindet, wenn man die 90 Minuten Film angeschaut hat. Große Nahrungsmittelkonzerne beherrschen in den USA den Markt und bestimmen die Art der Produktion, die vor allem vom Profit und nicht von der Absicht geprägt ist, dem Verbraucher tatsächlich gute und gesunde Lebensmittel anzubieten. Kleine Farmer, die noch mit eigenem Saatgut arbeiten, werden von Monsanto, einem global arbeitenden Saatgutkonzern, der auf alle von ihm gentechnisch veränderten Saatmittel Patentrechte geltend macht, unter Druck gesetzt und mit Prozessen überzogen.

Nun, die im Film dargestellten Verhältnisse mögen zwar so noch nicht in Deutschland herrschen; jedoch steht das Transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP) zwischen EU und den USA auf dem Plan, welches es wohl ermöglichen wird, das die in Rede stehenden Nahrungsmittel oder Bestandteile derselben aus den USA importiert werden dürfen und somit auf den EU-Markt schwappen werden.

In diesem Zusammenhang wäre die Frage zu stellen: Was kommt bei dir zu Hause auf den Tisch? Es ist auch in der EU keineswegs so, dass alles, was da in den Supermärkten angeboten wird, gesund ist und unserem Körper gut tut. Sicher ist dies vielen Verbrauchern sogar bekannt. Jedoch bestimmen immer noch die Preise die Nachfrage, so dass billige Produkte zwar oft nicht gut für unsere Gesundheit, jedoch vermeintlich gut für unseren Geldbeutel sind. Viele Verbraucher sind sich nicht darüber bewusst, dass sie durch ihr Kaufverhalten bestimmen, was in den Supermärkten angeboten wird. Wenn alle Verbraucher Nahrungsmittel ablehnen würden, die mit gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen produziert wurden, oder wenn eine diesbezügliche Kennzeichnung fehlt, nur Produkte kaufen, auf deren Etikett garantiert wird, dass solche Bestandteile im Produkt nicht vorkommen, dann würde die Lebensmittelindustrie reagieren müssen. Jedoch müsste vorher über die Risiken der Nahrungsmittel aufgeklärt werden, welche mit fragwürdigen Methoden produziert wurden. Der Film Food Inc. gibt einen Ausblick, was da aus den USA auf uns zurollen könnte, wenn es nicht schon in Teilen bereits geschehen ist. Aufklärung tut also Not! Bitte richtet euer Verhalten daher nicht nach der Werbung. Informiert euch, was in dem beworbenen Produkt drin steckt. Obst, Gemüse und Fleisch kann man noch beim Bauern um die Ecke kaufen. Es müssen keine Äpfel aus Chile sein! Fragt euch einmal, weshalb ein Jogurt bestimmter Anbieter ohne Kühlung mehrere Wochen hält? Auf fast allen Produkten werden kostenlose Hotlines bzw. Internetseiten abgedruckt, die den Verbraucher auffordern, Fragen zu stellen. Nutzt diese Möglichkeit, fragt nach! Stellt unbequeme Fragen nach Art, Herkunft und Qualität der Inhaltsstoffe! Wenn ihr keine befriedenden Antworten bekommt, meidet das Produkt! DER VERBRAUCHER IST EINE MACHT!

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